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Absolvent*innen berichten

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  • Walter Erdelitsch

    Published 01/04/24


    Meine UWC-Erfahrung begleitet mich seit fast fünfzig Jahren wie eine Art Kompass im Reisegepäck.

    Walter Erdelitsch war von 1970-72 am Atlantic College. Er erinnert sich bald 50 Jahre danach an viel Sport, kaltes Wasser, nächtelanges Lernen, erste Liebe, Rockmusik, Schimpfwörter in knapp 20 Sprachen und staunende Bewusstseinsöffnung über unsere globale Vielfalt. Als besonders beeindruckend empfand er, dass sich seine Neugier auf Fremdes, Unbekanntes in Gesprächen fast in Echtzeit stillen ließ.

    Walter bemüht sich heute als Pensionist genau wie damals am Atlantic College um die passende Balance zwischen vita activa und vita contemplativa. UWC stärkt ihn in jeder Lebenslage gegen “Böse und Borniert”.

    Walter arbeitete als Reserveoffizier, internationaler Reiseleiter, Journalist, Kriegsberichterstatter, Produzent und Gestalter von TV-Dokumentationen und zuletzt als Chef des ORF Auslandsmagazins “WELTjournal” – in allen Lebenslagen war die UWC-Erfahrung immer dabei, wie eine Art Kompass im Reisegepäck.

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  • Schifteh

    Published 01/04/24

    UWC ist die gelebte Utopie einer Welt, die möglich wäre.

    Schifteh hat von 2002 bis 2004 das Li Po Chun United World College in Hongkong besucht. Für sie waren diese zwei Jahre eine der inspirierendsten und prägendsten Erfahrungen. Am UWC erlebt man die Welt, wie sie tatsächlich ist – in ihrer Vielfalt, Komplexität und in all ihren Widersprüchen. Das ist nicht immer nur toll und einfach, aber es ist eine intensive Erfahrung, die einen jungen Menschen reifen lässt. Toleranz, Wertschätzung, Respekt und Offenheit werden am UWC gelebt, nicht nur theoretisch gelehrt, das macht den großen Unterschied zu vielen anderen (internationalen) Schulen. “Nebenbei” knüpft man starke Freundschaften, die auch Jahrzehnte später noch fester sind als manche Familienbande.

    Schifteh war schon immer ein politisch denkender Mensch, das wurde im UWC nochmal be- und verstärkt. UWC hat ihr auch gezeigt, dass es nicht nur reicht, gute Ideen und wichtige Werte wie Toleranz und Respekt zu leben, man kann, darf und muss andere Menchen mit diesen Ideen auch anstecken können, wenn man etwas verändern möchte. Deshalb war es für Schifteh auch nur logisch, nach dem Studium in die Politische Arbeit einzusteigen. Schifteh arbeitet aktuell für das Netzwerk Sozialer Unternehmen in Österreich, bezeichnet sich als Lobbyistin für das “Gute Leben für alle” und engagiert sich für die Neuauflage des Frauenvolksbegehrens in Österreich.

    Die Welt brauch Idealist*innen, Träumer*innen und Macher*Innen. Aber mehr noch als die herausragende Leistung Einzelner, braucht die Welt in Schiftehs Augen Frauen* und Männer*, die gemeinschaftlich arbeiten, denken und leben können. Diesen Wert der Gemeinschaft, abseits aller Unterschiede und Unterschiedlichkeiten, vermittelt der Besuch eines UWCs auf sehr praktischer Ebene. UWC ist die gelebte Utopie einer Welt, die möglich wäre. Allein deshalb lohnt es sich, die Bewerbung auf sich zu nehmen.

    (16.06.2017)

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  • Felix

    Published 01/04/24

    UWC brachte Felix auf einen Kurs in die Weltmeere.

    Felix besuchte Lester B. Pearson UWC of the Pacific von 2009-2011. Über die grenzenlose Wertschätzung von kultureller Vielfalt und grundverschiedener Traditionen hinaus, entdeckte Felix dort seine Leidenschaft für Meereswissenschaften. Pearson College ist ein Ort der Entfaltung, Diskussionen entstehen durch das Zusammenkommen Jugendlicher aus der ganzen Welt. Oft entstehen aufregende Gespräche auch nach dem Unterricht, während des Mittagessens oder gar erst spät nachts.

    Felix erinnert sich an seine Zeit am UWC als eine der intensivsten seines Lebens. Die Atmosphäre am UWC schürte seine Neugier und gab ihm unheimlich viel Energie und Antrieb, wovon er heute noch zehrt. Diese Neugier hilft über Barrieren zwischen Völkern hinweg zu sehen. Kulturelle Unterschiede werden zwar gefeiert, oft gibt es aber auch Anlass, über Stereotype zu lachen und die eigenen Schwächen mit Humor zu betrachten. Die Intensität des UWC Erlebnisses verbindet Menschen, und viele dieser Verbindungen begleiten Felix noch heute.

    Nach seinem Zivildienst in Österreich, studierte Felix Marine Science with Arctic Studies (2012-2016) in Schottland und Spitzbergen. Als Europäischer Rolex Stipendiat folgte ein Jahr, in dem Felix weltweit tauchte und viel praktische Erfahrung in der Meeresbiologie sammelte. Ab Oktober 2017 studierte Felix maritime Raumplanung, ein internationales MSc Programm in Sevilla, Venedig und auf den Azoren. Dabei beschäftigte er sich mit der Rolle von Küsten- und Hochseegewässern in unserer Gesellschaft und wie wir diese nachhaltig, gerecht und effizient nutzen können.

    Während seiner Zeit am UWC entdeckte Felix nicht nur Meeresbiologie und Tauchen. Die Erfahrungen auf Pearson College haben Felix fest davon überzeugt, dass wir durch internationale Zusammenarbeit Lösungen für die Weltmeere erwirken können, sei es im Bereich der Verschmutzung, Überfischung oder des Artenverlusts. UWC ermutigt Felix nach wie vor, schwierige Themen nicht nur zu besprechen, sondern mit Tatendrang anzugehen.

    „In unserer Generation der Millenials besteht eine Sehnsucht, sich einen Platz in der Welt zu schaffen, durch den man etwas bewirkt. Obwohl dieses Ziel unser Zeit sicher zu großen Errungenschaften, vielleicht sogar zur Lösung vieler Probleme der Welt beitragen wird, darf sich jeder und jede einzelne nicht vom Gewicht der Welt erdrücken lassen. Man muss seinen eigenen ‚Impact’ im Kleinen sehen und den großen Herausforderungen unserer Generation in einem Netzwerk von Gleichgesinnten ins Auge sehen.”

    (05.02.2018)

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  • Mirwais

    Published 01/04/24

    Auch sein Blick für’s Politische, große Ganze sei dort zum ersten Mal erwacht – und begleite ihn seither beruflich und privat. Mirwais träumt und plant groß!

    Wenn Mirwais Wakil über seine letzten zehn Jahre, Stationen und Erfahrungen nachdenkt, dann steht an deren Anfang das UWC Mostar – wie ein Tor. Eine vorerst unsichtbare Tür, hinter der der umtriebige Wiener eine Welt von unbegrenzten Möglichkeiten vorgefunden habe. Seither erstrahlen dort alte wie neu gefundene Fähigkeiten und Interessen in einem neuen, stärkeren Licht.

    Auch sein Blick für’s Politische, große Ganze sei dort zum ersten Mal erwacht – und begleite ihn seither beruflich und privat. Mirwais träumt und plant groß!

    Durch die instabile politische Situation in Afghanistan, wo Mirwais bis zu seinem 15ten Lebensjahr lebte, machte er schon früh Erfahrungen mit dem Ortswechseln und Umziehen. Trotzdem sollten die Jahre in Mostar sein Leben grundlegend ändern. Eine kafkaeske Verwandlung, wie Mirwais schmunzelnd meint. Stadt und Schule haben ihn stark beeinflusst und die Grenzen dessen, was er für möglich gehalten habe, deutlich verschoben: Die vielen Möglichkeiten haben auch mehr Unsicherheiten in sein Leben gebracht. Aber das Positive, die vielen neuen Möglichkeiten, überwogen bei weitem.

    Mirwais, der in Wien für seine außerordentlich guten Noten in den Naturwissenschaften bekannt war und seinen MitschülerInnen Nachhilfe gab, wandte sich im neuen Umfeld ganz anderen Fächern zu: Wirtschaft, Geschichte und Kunst. Das enge LehrerInnen-SchülerInnen-Verhältnis am UWC ist ihm als besonderer Kontrast zur österreichischen Schule in guter Erinnerung geblieben. “Wie überraschend anders als in einer Regelschule man Wissen definieren kann!”, lacht er.

    Aber auch die Stadt Mostar hat eine wichtige Rolle in Mirwais’ UWC-Erfahrung gespielt. Sie sei nicht nur Kulisse, sondern auch Schauplatz gewesen – steckte sie doch selbst in einer Verwandlung, ihre beschwerliche Vergangenheit an vielen Ecken und Enden spürbar.

    Nach UWC zog Mirwais von Mostar nach Minnesota, um in St. Olaf, getreu seiner Fächerwahl am UWC, ein Studium mit den drei Schwerpunkten Wirtschaft, Politikwissenschaften und Kunst zu absolvieren. Ob er nochmals einen Triple Major belegen würde? Es sei definitiv eine intensive Zeit gewesen, schmunzelt Mirwais. Er wolle die Erfahrung nicht missen. Danach zog es ihn zurück nach Wien, wo er für die Diakonie und das Rote Kreuz arbeitete, bevor er doch die Uni vermisste und seine Studienzeit mit einem Master in Internationalen Beziehungen an der London School of Economics fortsetzte.

    Mirwais ist ein Unermüdlicher: Einer, der hart arbeitet, aber außerhalb der vorgefertigten Boxen denkt. Lenkt er sein Interesse auf eine Sache, kann es schon passieren, dass er einen Zeitungsartikel verfasst, beim Forum Alpbach gegen die aktuelle Migrationspolitik argumentiert oder das nächste Unternehmensprojekt plant. Aus seinen internationalen Erfahrungen und weiten Interessen schöpft Mirwais auch beruflich – derzeit als parlamentarischer Mitarbeiter und Referent für Migration und Immigration. Die Zeit neben diesem Job füllt er mit dem Schreiben von Artikeln und seinem Doktoratsprojekt auf der Fakultät für Politikwissenschaften an der Universität Wien.

    Was er in Zukunft plant, lässt der 27-Jährige noch offen. An Beschäftigung, Stoff für den nächsten Artikel und großen Plänen mangelt es jedenfalls nicht! Mit auf den Weg gibt er uns dafür Folgendes:

    “You don’t need to believe that it’s possible. You just need to try and see if it is!”

    (10.09.2018)

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